Hacker-Gruppe Anonymous will Facebook zerstören
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Der Untergang für Facebook kommt am 5. November 2011. Das zumindest kündigen die Aktivisten der Hacker-Gruppe Anonymous an, denn sie wollen das weltweit größte soziale Netzwerk an diesem Tag vernichten. Facebook soll zum Schutz der Informationsfreiheit im Internet eliminiert werden. Aber kann das wirklich gelingen?
"Das Kommunikationsmedium, das ihr alle so von Herzen bewundert, wird zerstört! Bereitet Euch auf einen bedeutenden Tag vor, der in die Geschichte eingehen wird." Am 5. November wollen die Hacker das größte soziale Netzwerk mit über 750 Millionen Nutzern zerstören. Das kündigen sie in einer mehrsprachigen Videobotschaft an, in der eine synthetische Stimme die "Operation Facebook" ankündigt.
Facebook sei "Feind der Freiheit"
Anonymous betrachtet Facebook als "Feind der Freiheit" im Internet. Die Aktivisten werfen dem sozialen Netzwerk vor, alle Informationen der Nutzer auszuschlachten und auch an Regierungsbehörden zu verkaufen. Facebook erlaube zudem dubiosen Sicherheitsfirmen, die auch für totalitäre Regime wie Ägypten und Syrien arbeiten, heimlich den Zugang zu allen Daten. Die Privatsphäreeinstellungen seien nur eine Täuschung: "Facebook weiß mehr über Dich als Deine Familie". Das Unternehmen behalte alle Informationen auch dann, wenn ein Nutzer kündigt. Deshalb sei es unmöglich, ein Nutzerkonto wirklich zu löschen. Anonymous betrachtet die Aktion als eine Art Weckruf für die Nutzer von Facebook, die selbst nicht zu Schaden kommen aber vor den Gefahren von Facebook geschützt werden sollen.
Anonymous arbeitet an einer neuen Online-Waffe
Für den Angriff setzt Anonymous auf die Kooperation von Freiwilligen im Internet. "Wenn Du ein Aktivist bist oder auch nur ein Typ, der die Informationsfreiheit schützen will, dann schließ dich der Aktion an und töte Facebook zum Schutz Deiner Privatsphäre", heißt es in der Video-Botschaft. Für solche Angriffe stellt die Gruppe den Freiwilligen Werkzeuge zur Verfügung, mit denen sich so genannte DDoS-Attacken ausführen lassen. Bei einer DDoS-Attacke werden Internetserver aus dem Internet von unzähligen Computern so lange mit Anfragen überflutet, bis die Server unter der Last zusammen brechen und die entsprechende Internetseite dadurch offline ist.
Für die Attacke auf Facebook hat sich Anonymous jedoch etwas Besonderes einfallen lassen. Die Hacker-Gruppe kündigte unlängst an, den Freiwilligen unter dem Namen "RefRef" ein neue Waffe zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Programm soll es möglich sein, den Server mit einer Art Selbstzerstörungsmechanismus zu impfen. An den Server wird eine spezielle Datei übertragen, die dann dafür sorgt, dass der Server in einer Art Endlosschleife Anfragen an sich selbst schickt. Die Anfragen kommen dann nicht mehr aus dem Internet, sondern wiederholen sich lokal und der Server überlastet sich damit selbst.
Facebook kann sich auf Angriff vorbereiten
Es ist jedoch zu bezweifeln, dass der Angriff auf Facebook dem Internet-Konzern ernsthaft gefährlich werden kann. Die Techniker haben nach der Ankündigung nun mehrere Wochen Zeit, um sich für den Ansturm zu rüsten. Gegen die von "RefRef" eingesetzte Taktik soll es zudem bereits Updates für Serversysteme geben, die die fatale Selbstüberlastung der Computer verhindern kann. Zudem zählen die Server des Sozialen Netzwerkes zu den leistungsfähigsten der Welt. Mit weltweit über 750 Millionen Nutzern müssen sie schon im Regelbetrieb eine Flut von Nutzeranfragen aushalten, die die meisten anderen Internetseiten sofort überlasten würde. Um Facebook wirklich zerstören zu können, müsste es den Angreifern gelingen, in das System einzudringen und es sozusagen von innen zu beschädigen. Auch dagegen wird sich Facebook zu schützen wissen.
Ein besonderes Datum für Anonymous
Warum jedoch ausgerechnet der 5. November? Anonymous identifiziert sich mit einem politische Ereignis aus dem Jahr 1605. Am 5. November diesen Jahres versuchten Guy Fawkes mit einem Sprengstoffattentat auf das englische Parlament den englischen König zu ermorden. Im Anschluss wollte er politische Gefangene aus dem London Tower befreien. Fawkes wollte sich damit gegen die Unterdrückung der katholischen Kirche in England wehren. Das gescheiterte Attentat ging als "Gundpowder Plot" (Schießpulver-Verschwörung) in die Geschichte ein und wird noch heute gefeiert. Die Comic-Verfilmung "V wie Vendetta" griff das Ereignis 2005 auf und spann es weiter in den Kampf eines Einzelnen gegen ein übermächtiges, faschistisches Regime. Symbole aus dem Film wie die von Hauptdarsteller Hugo Weaving getragene Guy-Fawkes-Maske sind zum Markenzeichen der Anonymous-Aktivisten geworden.
http://computer.t-online.de/anonymous-fa…_48736410/index
Ohne Facebook, ohne mich.